Wer hat nicht schon einmal davon geträumt wie Indiana Jones in einem alten Tempel nach einem Schatz zu suchen und dabei die verrücktesten Abenteuer zu erleben? Das ist jetzt schon seit einiger Zeit in „Tempel des Schreckens“ von Yusuke Sato möglich. Wenn da nur nicht diese gemeinen Wächterinnen wären, die sich unter die Abenteurer gemischt haben, um sie von ihrem Vorhaben abzuhalten.
Aufbau
In vier Runden versuchen die Abenteurer eine bestimmte Anzahl von Schätzen – abhängig von den mitspielenden Personen – zu finden, während die Wächterinnen versuchen die Abenteurer in Fallen zu locken oder genug Zeit zu schinden, um sie vom Sieg abzuhalten. Zu Beginn der Partie erhalten die Spieler eine Rollenkarte – entweder Abenteurer oder Wächterin – und halten diese vor den anderen Spielern geheim. Danach wird anhand der Spieleranzahl ein Kartenstapel aus leeren Räumen, Fallen und Schätzen gebildet. Von diesen sogenannten Schatzkammern erhalten die Spieler fünf Karten, sehen sich diese an, mischen sie und legen sie verdeckt vor sich aus. Ein ausgewählter Startspieler erhält die Schlüsselkarte und beginnt das Spiel.
Spielverlauf
Nun gilt es herauszufinden, wo sich die Schätze und auch die Fallen befinden, wobei natürlich am Tisch heiß diskutiert werden darf. Sicher sein kann man sich aber nie, denn wer sagt die Wahrheit und wer blufft nur? Hat sich der Spieler mit der Schlüsselkarte entschieden, wo er eine Schatzkammer öffnen möchte, legt er den Schlüssel vor die ausgewählte Karte, die daraufhin aufgedeckt und in die Mitte des Tisches gelegt wird, damit sie für alle sichtbar ist. Der Spieler, dessen Schatzkammer geöffnet wurde, nimmt sich die Schlüsselkarte und wählt wieder eine neue Karte aus. Dies geschieht so lange, bis so viele Schatzkammen aufgedeckt wurden wie Spieler teilnehmen. Alle noch übrigen Karten werden wieder gemischt und gleichmäßig unter allen Spielern aufgeteilt. Mit jeweils vier Schatzkammern pro Spieler beginnt die zweite Runde, drei Karten hat jeder Spieler dann in der dritten Runde, und in der vierten und letzten Runde dann nur noch zwei. Sollten es die Abenteurer bis dahin nicht geschafft haben alle Schätze zu finden, gewinnen die Wächterinnen.
Material
Die Karten sind schlicht aber thematisch gehalten. Alles ist darauf gut zu erkennen. Da man aber in einer Partie die Karten sehr häufig mischt, entstehen schnell Abnutzungserscheinungen, was gerade bei so einem Spiel nicht wünschenswert ist. Man soll ja schließlich nicht irgendwann erkennen können, wo sich welche Schatzkammer befindet. Kartenhüllen können da aber Abhilfe schaffen.
Fazit
Das Spiel lebt – wie so viele Bluff-Spiele – von der Interaktion zwischen den Spielern. Es ist also wirklich stark von der Gruppe abhängig, ob das Spiel einem eine spaßige Zeit bereitet oder nicht. Ebenso trägt die Anzahl der Spieler maßgeblich zum Spielspaß bei. Auch wenn das Spiel für drei bis zehn Personen ausgelegt ist, so sollte die Gruppe aus mindestens sechs Spielern bestehen. Bei zu großen Gruppen können die Diskussionen am Tisch schnell ausarten und zuviel Zeit fressen.
Für unter 10€ hat man aber ein wirklich gutes und schnelles Kartenspiel, dass gerade für größere Spielrunden geeignet ist. Und ihr könnt euch nicht vorstellen wie schön es ist, als Wächterin unter den Abenteurern Zwietracht zu sähen, um am Ende siegreich aus der Partie zu gehen. Sehr empfehlenswert und nervenaufreibend – im positiven Sinne.
8/10 Punkte
Überblick
Spiel: Tempel des Schreckens
Autor: Yusuke Sato
Verlag: Schmidt Spiele
Spieler: 3 bis 10
Spieldauer: 15 Minuten
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